Psychosozialer Fachdienst
Was ist psychosoziale Beratung?
Psychosoziale Beratung ist eine professionelle Art von Beratung, die Menschen in ihren verschiedenen Lebensabschnitten und -bereichen dabei unterstützt, spezifische alltagsrelevante Kompetenzen zu entwickeln. Dies geschieht immer unter Einbezug der persönlichen Ressourcen der Teilnehmenden, ihres systemischen Kontextes und ist stets entwicklungsorientiert und präventiv. Im Fokus steht demnach der einzelne Mensch mit seinen Stärken, Kompetenzen und Wünschen.
Es ist die Aufgabe von psychosozialer Beratung, Orientierungs-, Planungs-, Entscheidungs- und Bewältigungshilfe zu erklären und gemeinsam mit den Teilnehmenden zu erarbeiten. Dabei richtet sich die Arbeit immer nach den persönlichen und sozialen Bewältigungsressourcen der Teilnehmenden. Beratende im psychosozialen Bereich fördern besonders die Eigenverantwortung der Teilnehmenden. Ihnen steht ein breites Repertoire von Interventionen zur Verfügung. Der Fachdienst unterstützt Menschen, ihre Verhaltens- und Erlebensmuster weiter zu entwickeln sowie die persönliche Befindlichkeit zu verbessern, wobei es wichtig ist, nicht problem-, sondern ressourcenorientiert zu arbeiten.
Was genau bedeutet das für die Arbeit in der Einrichtung?
Kurz gesagt
Allgemeine Aufgaben:
Persönliche/r AnsprechpartnerIn im Psychosozialen Fachdienst, welche/r über die gesamte Teilnahme begleitet (Fallmanagement)
Regelmäßige Gespräche (verschiedene Formen und Methoden)
Kompetenzen und Potential erkennen und benennen
Perspektiven aufzeigen (beraten) und gemeinsam entwickeln
Ziele individuell erarbeiten
Offenes Sprechstundenangebot
Krisenintervention
Anbindung an die Eingliederungshilfe
Vermittlung von ambulanten und stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Hilfen
Enger Austausch mit den Fachanleitungen in Bezug auf die Entwicklung und Qualifizierung in den Werkstätten
Fachspezifische Aufgaben im Bereich Arbeit:
Unterstützung im Bereich der Perspektivenentwicklung in der Arbeitswelt
Erstellen oder Überarbeiten der Bewerbungsunterlagen
Durchführung von Bewerbungstrainings
Workshopangebote zu Rollenbildern in der Arbeitswelt, Fachkompetenzen, Umgang mit Schwierigkeiten, Alkohol am Arbeitsplatz usw.
Akquise von Stellen für die betriebliche Erprobung und sozialversicherungspflichtigen Stellenausschreibungen (Integration in Arbeit)
Begleitung während der Arbeitserprobung
Beratung der Firmen über Fördermöglichkeiten
Vermittlung weiterführender Hilfsangebote in der Arbeitswelt (Integrationsfachdienst, Reha-Maßnahmen Anbieter, Werkstätten usw.)
Es ist selbstverständlich, dass wir alle Gespräche und Informationen vertraulich behandeln. Wir unterliegen der Schweigepflicht.
Was machen wir nicht?
Wir sind keine therapeutische Einrichtung, auch wenn der psychosoziale Fachdienst mit denselben Methoden und Techniken arbeitet. Wir dürfen und können keine Therapie vor Ort durchführen.
Unser Mitarbeiterteam möchte dazu beitragen, dass alle Teilnehmenden innerhalb unserer Gesellschaft angemessen leben können und die passenden Hilfestellungen greifen.
Was für eine Qualifikation und Methodik haben die MitarbeiterInnen im Sozialen Dienst?
Alle Mitarbeiter im Sozialen Dienst haben ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik, Psychologie, Heil- oder Rehabilitations- oder Sonderpädagogik (Diplom, Bachelor oder Master). Alle Mitarbeiter bringen Erfahrung im Umgang mit psychisch- und suchterkrankten Menschen mit.
Dabei sind folgende Voraussetzungen notwendig
Sozialpädagogik als ein Arbeitsfeld der Pädagogik
Grundlagen der Psychologie mit Schwerpunkt psychische Erkrankungen
Kenntnisse der einzelnen seelischen Behinderungen
Praxis- und Methodenlehre der Sozialpädagogik
Kommunikation und Gesprächsführung
Grundkenntnisse im Sozialrecht